Gender Pay Gap in Baden-Württemberg bei 20% | Mast: "Wir brauchen mehr Tempo bei Gleichstellung"

17.12.2025

Baden-Württemberg bleibt Schlusslicht bei der Lohngleichheit: 2025 verdienen Frauen im Land durchschnittlich 20 Prozent weniger als Männer; bundesweit sind es 16 Prozent. Das entspricht einem Minus von 5,68 Euro pro Stunde. Selbst Frauen in vergleichbaren Positionen arbeiten, bleibt die Lohnlücke bestehen: Der sogenannte bereinigte Gender Pay Gap liegt bei sechs Prozent. Das zeigen die aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg

„Diese Zahlen sind ein klarer Auftrag zum Handeln“, erklärt Katja Mast, SPD-Bundestagsabgeordnete für die Menschen in Pforzheim und den Enzkreis sowie Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales. „Gleiche Arbeit muss endlich gleich bezahlt werden. Das ist eine Frage von Gerechtigkeit, aber auch von wirtschaftlicher Vernunft.“

Gerade in Baden-Württemberg zeigten sich die strukturellen Ursachen der Lohnlücke besonders deutlich. „Frauen stemmen noch immer den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit. Fehlende Ganztagsangebote und zu wenige Betreuungsplätze erschweren es Vielen in Vollzeit zu arbeiten oder Führungsverantwortung zu übernehmen“, so Mast. „Das erleben wir auch ganz konkret bei uns in Pforzheim und im Enzkreis.“

Die Bundesregierung setzt auf klare Regeln für faire Bezahlung. „Wir werden die EU-Entgelttransparenzrichtlinie, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, bürokratiearm in deutsches Recht umsetzen“, so Mast weiter. „Wer weiß, was seine Kollegen verdienen, kann ungerechtfertigte Lohnunterschiede besser erkennen.“

Auch das geplante Bundestariftreuegesetz soll einen wichtigen Beitrag leisten. „Tariftreue heißt Lohngerechtigkeit. Öffentliche Aufträge sollen künftig nur noch an Unternehmen gehen, die nach Tarif zahlen. Das ist ein wirksamer Hebel für faire Löhne und hilft auch dabei, den Gender Pay Gap zu verkleinern“, erklärt Mast.

Abschließend macht Mast deutlich: „Der Abbau des Gender Pay Gaps gelingt nur, wenn Bundespolitik und Länder gemeinsam Verantwortung übernehmen. Faire Löhne, verlässliche Betreuung und eine gerechtere Verteilung von Sorgearbeit sind der Schlüssel."