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Katja Mast und Doro Kliche-Behnke im Austausch mit der FASD-Hilfe Mast: „Beratungsleistungen für FASD-Betroffene und deren Bezugspersonen müssen weiter möglich sein“

12.02.2024

Katja Mast, SPD-Bundestagsabgeordnete und Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion und Dr. Dorothea Kliche-Behnke, SPD-Landtagsabgeordnete, Stellvertretende Vorsitzende und Sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, haben sich in dieser Woche mit dem Team der Fazit Jugendhilfe und insbesondere rund um die FASD-Hilfe in Pforzheim ausgetauscht. FASD steht für Fetales Alkoholsyndrom. Die FASD-Hilfe ist ein Teilangebot des freien Jugendhilfeträgers Fazit mit Sitz in Pforzheim. Am Gespräch nahmen Stefan Pföhler, Geschäftsführer von Fazit und Susanne Sommer, Fachberatung Jugendhilfe und FASD-Hilfe, teil.

9Jährlich werden in Baden-Württemberg ca.1100 Kinder mit FASD (Fetale Alkohol Spektrum Störung) geboren. Hervorgerufen wird diese durch Alkoholkonsum der Mutter in der Schwangerschaft. Dieser kann beim ungeborenen Kind zu einer lebenslangen, unheilbaren Behinderung unterschiedlichster Ausprägung führen. Ein Glas Alkohol kann so zu einer Behinderung führen, die dem Kind nie ein Leben ohne Unterstützung möglich macht. Die FASD-Hilfe in Pforzheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit FASD und ihre Bezugspersonen zu beraten und zu unterstützen. Denn für viele von ihnen stellt die Bewältigung des Alltags eine große Herausforderung dar.

Ihre Behinderung, die häufig äußerlich meist nicht sichtbar ist, bringt Menschen mit FASD selbst in einfachsten Anforderungen in große Überforderung und Hilflosigkeit. Hinter ihrem, z.T. als massive Verhaltensauffälligkeiten wirkendem Handeln, steht eine schwerwiegende, meist lebenslange Beeinträchtigung, die in der Gesellschaft und auch in der Fachwelt noch immer unzureichend bekannt ist. Viele Betroffene und deren Bezugspersonen haben oft eine Odysee an Diagnosen, nicht passenden Therapien, verweigerten Leistungen und fehlendem Verständnis hinter sich.

„Es ist wichtig, den Menschen mit Alkoholschädigung aus der Schwangerschaft und ihren Familien eine Stimme zu geben. Die FASD-Hilfe hier in Pforzheim macht eine hervorragende Arbeit. Sie berät und klärt auf, hält Fachvorträge zum Beispiel in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen und ist in Schulen zu Präventionsveranstaltungen unterwegs. Sie hat eine Strahlkraft ins ganze Land - das ist gut so“, so Mast.

Die Beratungsstelle wurde mit Fördergeldern des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) und des Ministeriums für Gesundheit, Soziales und Integration Baden-Württemberg aufgebaut. Ende 2023 sind die Fördergelder des Landes Baden-Württemberg ausgelaufen, weshalb sich die FASD-Hilfe an Katja Mast wandte.

„Für mich ist klar: ich unterstütze die FASD-Hilfe selbstverständlich gerne. Wir waren zu den finanziellen Herausforderungen bereits im letzten Jahr in intensivem Kontakt. Denn die wertvolle Beratung für FASD-Betroffene und deren Bezugspersonen müssen weiter niederschwellig möglich sein. Um das Thema auf Landesebene politisch zu adressieren, habe ich meine sehr geschätzte und fachlich zuständige Kollegin Dr. Dorothea Kliche-Behnke zum Austausch nach Pforzheim eingeladen. Natürlich hat Sie sofort zugesagt, nimmt dies landespolitisch in die Hand und wir begleiten die Anliegen gemeinsam. Schließlich geht es um die Betroffenen und ihre Familien, die diese Unterstützung dringend benötigen. FASD ist leider eine unsichtbare, aber häufig schwere Beeinträchtigung“ so Mast.

Kliche-Behnke betont: „Der Aufklärungs- und Beratungsbedarf beim Thema FASD ist im ganzen Land noch immer sehr groß. Deshalb werde ich mich an die Landesregierung wenden und mich für Unterstützung durch das Land einsetzen.“

Informationen rund um FASD und die Arbeit der Beratungsstelle sind auf einer neuen Homepage nachzulesen