Runder Tisch "Arbeit und Wirtschaft" setzt starkes Signal für die Region | Mast: "Niemand darf im Wandel zurückbleiben"
Die wirtschaftliche Lage in Pforzheim und dem Enzkreis ist angespannt: Die Automobil- und Zulieferindustrie steckt weiter im Umbruch, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verändern Arbeitsprozesse rasant, während zahlreiche Betriebe gleichzeitig unter akutem Fachkräftemangel leiden. Um die Herausforderungen und Chancen für die Region gemeinsam zu beraten, hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast Vertreterinnen und Vertreter zentraler regionaler Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsakteure zum jährlichen Runden Tisch "Arbeit und Wirtschaft" eingeladen.
Das Treffen fand auf Einladung von Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, in den Räumen der Bundesagentur für Arbeit in Pforzheim statt. Die Teilnehmenden waren Nathalie Hohenstein und Hartmut Schölch (Jobcenter Enzkreis), Tanja Traub (IHK Nordschwarzwald), Jochen Protzer (Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald), Frank Herrmann und Timo Gerstel (Kreishandwerkerschaft), Susanne Nittel (DGB Baden-Württemberg) und Tom Wolters sowie Martina Walter (IG Metall Pforzheim).
Katja Mast, SPD-Bundestagsabgeordnete für Pforzheim und den Enzkreis und Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, betonte die Bedeutung des Austausches: "Unsere Region steht mitten in der Transformation. Viele Menschen sorgen sich um ihre Arbeitsplätze, viele Unternehmen um ihre Zukunft. Um diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen, habe ich diesen Runden Tisch vor vielen Jahren initiiert und freue mich, dass wir das Format jährlich fortführen."
Wie Mast berichtet, zeigten die Gespräche klaren und großen Handlungsbedarf, aber auch große Einigkeit darüber, dass gemeinsame Schritte notwendig sind: "Wir stellen die Weichen für gute Arbeit, bessere Qualifizierung, starke Betriebe und ein zukunftsfestes wirtschaftliches Fundament für Pforzheim und den Enzkreis. Dazu gehören Investitionen in großem Umfang, klare Priorität auf Wirtschaft und Arbeit sowie Staatsmodernisierung und Digitalisierung, besonderen Wert lege ich auf eine Weiterbildungsoffensive in nie da gewesenem Umfang.“
Auch Tom Wolters, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Pforzheim, hob die Bedeutung des Zusammenhalts hervor: "Die Beschäftigten und die Unternehmen vor Ort erwarten von uns, dass wir an einem Strang ziehen. Wenn wir wollen, dass die Menschen mit durch die Transformation gehen, müssen wir gemeinsame Wege finden."
Martina Lehmann von der Agentur für Arbeit sieht die Region Pforzheim / Enzkreis in besonderem Maße von den Herausforderungen der aktuellen Wirtschaftslage betroffen. Die Arbeitsagentur trifft in Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Gewerkschaft wichtige präventive Maßnahmen. "Nun zeigt sich deutlich: Unsere Maßnahmen, wie die Arbeitsmarkt-Drehscheibe, Jobmessen und der kontinuierliche Einsatz für gute Qualifizierung zeigen Wirkung."
Hartmut Schölch, der Amtsleiter des Jobcenters Enzkreis, geht von wachsenden Herausforderungen für die Jobcenter aus. Auch Nathalie Hohenstein, die Amtsleiterin des Jobcenters Pforzheim, betont: „Wir gehen von steigenden Zahlen aus und brauchen entsprechende Unterstützung von Seiten der Bundespolitik. Qualifizierung muss dabei im Fokus stehen.“
Mit dem Transformationsnetzwerk Nordschwarzwald wird der Wandel aktiv gestaltet. "Neben Zukunftsberufen und dem passenden Personal dazu, brauchen wir auch den Anschluss an Zukunftsmärkte," appelliert Jochen Protzer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald.
Katja Mast betont im Zuge dessen die Notwendigkeit einer Weiterbildungsoffensive. Diese sei der Schlüssel für die Zukunft, da der Wandel gerade in Pforzheim und im Enzkreis bereits spürbar ist. "Weiterbildung ist der Schlüssel für die Zukunft. Mir ist wichtig, dass wir niemanden zurücklassen und gleichzeitig diejenigen stärken, die mutig vorangehen."
Auch Timo Gerstel von der Kreishandwerkerschaft hebt die Wichtigkeit von Bildung hervor: „Qualifikation beginnt mit guter Bildungspolitik im Land. In der Schule wird der Grundstein für qualifizierbare Arbeitskräfte geschaffen.“
Der Runde Tisch soll weiterhin regelmäßig tagen, um den Austausch kontinuierlich zu halten und konkrete Verbesserungen für die Region Schritt für Schritt zu erreichen.